Donnerstag, 29. Januar 2015

KHON KAEN Marathon-25.01.2015-Krämpfe-Marshmallows-Bestzeit



Auf zu neuen (Best) Zeiten. 
Khon Kaen Marathon / Zentralthailand / 25.01.2015



Die Anmeldung zu dem Rennen ist in einem Facebook Chat entstanden. Mein Kollege in Moskau, Jan Thierfelder hatten dann ganz spontan vereinbart zusammen einen Marathon in Thailand anzugehen. Da der Marathon in Khon Kaen recht beliebt ist, haben wir uns im September 2014 dann gleich spontan angemeldet. 


Für mich war es der dritte Marathon in elf Monaten. Ist wohl am oberen Limit von der Belastung her. Jetzt, vier Tage nach dem Rennen fühl ich mich total leer und ausgepowert und werde erst mal vier Wochen regenerieren. Hab mir eine Halsentzündung eingefangen und huste den ganzen Tag vor mich hin. Aber in Thailand gibt es Antibiotika gegen alles. Das wird schon wieder. 

Leider musste mein Mitstreiter aufgrund einer Erkältung für den Marathon absagen. Das Ganze ist natürlich absolut ärgerlich, aber letztendlich ist das Risiko mit einem Infekt zu laufen viel zu groß. Jan sollte noch mein großer Helfer werden!

Die Zielvorgabe für mich war eine neue Bestzeit zu laufen. Diese bin ich in HongKong mit 3:22:26 gelaufen. Insgeheim wollte ich unter 3:20 
bleiben. Der Plan hierzu sag wie folgt aus: 


Die Wettervorhersage hörte sich gut an. Kalte 18 Grad waren für den Start vorausgesagt. Sehr angenehm, wenn man die ganze Zeit in der Hitze Bangkoks trainiert. 





Der Kurs war bis auf einen schönen langgezogenen Anstieg bei KM 34-36 relativ flach und schnell.
Khon Kaen selbst hat nicht viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ging vorbei an einigen Tempeln und bei KM 25 waren keine Häuser mehr zu sehen. Es waren viele Zuschauer immer wieder auf der Straße wenn es durch kleinere Ortschaften ging. Es spielten Musikgruppen am Straßenrand und die thailändische Freundlichkeit kam ganz gut rüber und motivierte.

Impressionen von der Strecke:









Die Vorbereitung verlief nicht 100prozentig. 6 Wochen vor dem Rennen legte mich eine Erkältung lahm und vier Wochen vor dem Lauf zuckte die Achillessehne heftig. Zwei Tage vor dem Start dann leichte Beschwerden im Hals. Hoffen und Bangen begleitete mich auf dem Flug nach Khon Kaen. Das Warm Up am Samstag vor dem Rennen war ok. Jedoch wollte ich nicht auf Biegen und brechen das Ding laufen. Sollte ich nach 10km Beschwerden merken, wollte ich das Rennen abbrechen. Die gesundheitlichen Risiken sind zu hoch.

Carbloading hatte ich dieses Mal bereits am Donnerstag begonnen. Hab hier ein wenig umgestellt im Vergleich zu den letzten Rennen. Fleisch hab ich komplett weggelassen, dafür Unmengen an Brot zusätzlich in mich reingestopft. Der Tank war voll aufgefüllt.

Um zwei Uhr morgens klingelte dann der Wecker. Viel Schlaf hatte ich nicht bekommen. Die Diskothek neben dem Hotel hatte Party die ganze Nacht.

Einen halber Liter Apfelsaft sowie drei Bananen und Brot gab es zum Frühstück.
Danach ging es 20 Minuten raus an die frische Luft. Ein Spaziergang mit Musik kurbelt da meinen Kreislauf am Besten an. Eine Stunde vor dem Start ging es dann zum Start-/Zielbereich.
Dort ging alles sehr geordnet und ruhig ab. Meine Vorbereitungen laufen mittlerweile automatisiert ab und nehme ab diesem Zeitpunkt nicht mehr viel von meiner Umwelt wahr.



Gelaufen wurde im Brooks T7. Ich hatte null Probleme den Marathon in diesem Wettkampfschuh zu laufen. Oft wird er nur bis zur Halbmarathondistanz empfohlen. Für mich hat er trotzdem genügend Komfort die volle Distanz laufen.





Pünktlich um 4:15 Uhr ging es gut gelaunt in die frische Nacht von Khon Kaen. Auf zum nächsten Marathon und einer neuen Bestzeit !





Ich kam gut weg und fühlte mich von Anfang an wohl und bekam gut Luft.

Die ersten fünf Kilometer waren in 24:52 absolviert. Fast 50 Sekunden langsamer als der vorgegebene Plan, aber das beunruhigte mich erst mal nicht.


1.00 km 4:51 min/km 12.35 km/h 5:14
        2.00 km 4:39 min/km 12.88 km/h 10:24
        3.00 km 4:42 min/km 12.73 km/h 14:42
        4.00 km 4:46 min/km 12.59 km/h 19:22
        5.00 km 4:51 min/km 12.35 km/h 24:52



Bei Kilometer 10 war dann schon etwas aufgeholt und mit 48.28 lag ich noch 25 Sekunden über meiner Vorgabezeit.

6.00 km 4:53 min/km 12.28 km/h 29:19
7.00 km 4:43 min/km 12.70 km/h 33:33
8.00 km 4:45 min/km 12.59 km/h 38:44
9.00 km 4:40 min/km 12.81 km/h 43:21
10.00 km 4:37 min/km 12.97 km/h 48:28

Es machte irre Spaß in der kalten Luft zu laufen. Die Musik war genial und ich war langsam warm gelaufen. Energiegel´s gab es dieses Mal 15 Minuten vor dem Start und dann alle 8 km.
Ab KM 10 hatte ich einen Mitstreiter neben mir und wir liefen die nächsten 5 KM zusammen. Verständigen konnten wir uns nicht, da sein Englisch und mein Thai unter aller Kanone waren.

Konzentriert ging es weiter Richtung Halbmarathonmarke. Immer ein erster Zeitpunkt, bei dem das Gehirn das erste Mal arbeitet und sagt: Hm, die Hälfte ist erledigt. Es ist also noch mal so weit. Ab der Halbmarathonmarke beginnen dann in der Regel auch die ersten kleinen Wehwechen und die Muskeln tun kund, was sie bisher geleistet haben.


11.00 km 4:44 min/km 12.66 km/h 53:14
12.00 km 4:42 min/km 12.72 km/h 57:49
13.00 km 4:43 min/km 12.72 km/h 1:01:51
14.00 km 4:45 min/km 12.62 km/h 1:06:51
15.00 km 4:40 min/km 12.82 km/h 1:12:24
16.00 km 4:48 min/km 12.48 km/h 1:16:54
17.00 km 4:28 min/km 13.39 km/h 1:21:28
18.00 km 4:49 min/km 12.44 km/h 1:26:07
19.00 km 4:51 min/km 12.35 km/h 1:30:24
20.00 km 4:40 min/km 12.85 km/h 1:34:49
21.00 km 4:46 min/km 12.57 km/h 1:39:35

Bei der Halbmarathonmarke lag ich nun über 50 Sekunden unter der Vorgabezeit.




Ich fühlte mich weiterhin gut. Aber nicht mehr lange. Bei Km 26 fühlte ich meinen Magen. Ich hatte auf einmal Magenkrämpfe und musste das Tempo verlangsamen. Ich dachte mir bereits eine Strategie für den Worst Case aus und quälte mich auf den nächsten zwei Kilometern. Ich denke es war das eiskalte Wasser dass mir auf den Magen schlug. Und als ob jemand auf den Knopf gedrückt hatte war es bei KM 28 auch wieder vorbei. Danke Knopfdrücker !!!

21.00 km 4:46 min/km 12.57 km/h 1:39:35
22.00 km 4:46 min/km 12.57 km/h 1:44:32
23.00 km 4:39 min/km 12.87 km/h 1:49:31
24.00 km 4:48 min/km 12.48 km/h 1:54:24
25.00 km 4:47 min/km 12.50 km/h 1:58:36
26.00 km 4:49 min/km 12.44 km/h 2:04:12
27.00 km 4:54 min/km 12.23 km/h 2:08:19
28.00 km 5:00 min/km 11.98 km/h 2:13:59
29.00 km 4:52 min/km 12.31 km/h 2:18:40
30.00 km 4:56 min/km 12.16 km/h 2:23:32

Ich war wieder langsamer geworden und hatte über eine Minute Rückstand auf meine Zeitvorgabe.

Während des Laufs war mir der Rückstand nicht bewusst.

Ich konzentrierte mich viel mehr auf all die Leckereien die da am Straßenrand angeboten wurden.

Bananen, Wassermelonen und Säfte.
Und da waren da, ich traute meinen Augen nicht MARSHMALLOWS!!!
Also, es sah so aus, als wären es Marshmallows. Ich hatte voll Appetit auf was Süßes. Genau richtig, und natürlich voll reingegriffen.
Vermutlich war ich die Lachnummer des Tages. Die Marshmallows waren in Tigerbalm getränkte Watte. Welch ein Geschmack im Mund. Ich spuckte das Ding sofort wieder aus. Bei KM 35 gab es die Dinger wieder. Jetzt wusste ich, was ich damit machen muss.

31.00 km 4:47 min/km 12.51 km/h 2:28:22
32.00 km 4:36 min/km 13.01 km/h 2:33:06
33.00 km 4:33 min/km 13.18 km/h 2:37:23
34.00 km 4:41 min/km 12.77 km/h 2:42:32
35.00 km 4:53 min/km 12.28 km/h 2:47:36
36.00 km 5:05 min/km 11.79 km/h 2:51:43

Bei KM 35 hatte ich fast 90 Sekunden Verzug auf meine Zielzeit. Da war wohl nicht mehr viel zu machen. Erschwerend kam dann dazu, dass KM 36 der langsamste des kompletten Rennens war. Es war ein ewig langer Anstieg, nicht allzu steil , aber gefühlte 2km lang bis hin zur Stadtgrenze. Das letzte Gel war weg und jetzt hatte ich die Befürchtung eventuell gegen die Mauer zu rennen. Wenn Mauer, dann aber richtig dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt. Show must go on dröhnte es an meinem Ohr. Dieses Lied hat mich anscheinend so motiviert, ich hörte es ständig und es sollte die stärkste Phase des kompletten Rennens folgen. Es war ein extrem starkes Finish !



KM 37 in 4:58 war noch gemäßigt, KM 38 hab ich dann in 4:31, KM 39 in 4:36 und KM 40 wieder in 4:31 absolviert. Ich lief mich ziemlich in Trance, hab gesungen und viel gesprochen.
Es waren noch 50 Sekunden aufzuholen auf den letzten zwei Kilometern. Unmöglich ist das nicht. Wasser auf den heiss gelaufenen Kopf und dann kam er.....



Bei KM 40 stand Jan und gab dann die Pace für die letzten KM vor.
Was folgte waren die schnellsten zwei Kilometer.

Den vorletzten Kilometer ging es in flotten 4:12 dahin und der letzte Kilometer bis ins Ziel wurde dann in 3:58 absolviert!
Es sollte reichen. Zu einer neuen Bestzeit und auch die Marke von 3:20 wurde geknackt.

3:19:29 zeigte die Uhr an.
Ich sollte den insgesamt 50. Platz von über 700 Teilnehmern belegen.
Die Durchschnittspace pro Kilometer lag bei 4:43 Min. Kalorienverbrauch 3300kcal, Wasserverbrauch 4,2 Liter


 

Das war er also, mein dritter Marathon in 11 Monaten. Mit Wadenkrämpfen ging es ins Eisbad im Zielbereich. Der Lauf war nahezu perfekt und vor allem das Finish war sehr stark.

Für die nächsten vier Wochen steht kein koordiniertes Training auf dem Programm.

Ab März beginnt dann die Vorbereitung für das nächste große Rennen:
7. Juni 2015, Phuket Laguna Marathon - Lets do it again!!!!


Siegerbier mit Jan!!!!






Mittwoch, 19. November 2014

Standard Chartered Bangkok Marathon - 16.11.2014 - Auf zu neuer Bestzeit im Halbmarathon


Standard Chartered Bangkok Marathon
Ein neues Rennen in der Hitze der Stadt



Das Läuferjahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Nach den erfolgreichen Marathons in HongKong und im tropischen Phuket war erst mal Erholung und Entspannung angesagt. 

Aber so richtig still halten konnte ich nicht. Bald waren da schon wieder neue Ziele und Rennen im Visier. 

Irgendwann kam die Idee einen dritten Marathon innerhalb von 11 Monaten zu laufen. Mehr als drei in einem Jahr will ich eigentlich nicht machen. So boten sich mehrere Läufe an. Für Hongkong bekam ich eine Einladung da ich mich mit einer guten Zeit qualifiert hatte. Am selben Tag ist auch der International Marathon in Khon Kaen / Zentralthailand.

Der Lauf ist sehr beliebt in Thailand und findet bei gemäßigten Temperaturen statt. Das bedeutet beim Start irgendwas zwischen 15-20 Grad. Je kühler desto besser. 
So entstand dann schnell die spontane Idee eine Art Wettkampf mit meinem Kollegen Jan Thierfelder aus Moskau durchzuführen. Ich glaub, wir lauf so ziemlich in der selben Liga und so werden wir nun beide am 25.01.2015 in Khon Kaen uns gegenseitig zu einer neuen Bestzeit katapultieren.

Die Vorbereitung für diesen Lauf habe ich bereits begonnen und ich steh ganz gut im Training. 

Ein paar Zahlen für dieses Jahr:

Gelaufene Gesamtkilometer: 2100 
Chiang Mai Halbmarathon: 1:32:26
HongKong Marathon: 3:22:20 Std.
Phuket Marathon: 3:30:30 Std.
Amari Midnight Run 12km: 49:28 Min. 

Als kleinen Testlauf unter Wettkampfbedingungen habe ich dann den Bangkok Marathon mit in meine Vorbereitung eingebaut.

Gewählt hab ich den Halbmarathon über 21,1 KM mit dem Ziel eine neue Bestzeit zu laufen. Diese hatte ich in Chiang Mai bei frostig kalten 10-15 Grad gelaufen. Mein österreichischer Laufkumpane Manfed Waibl schlug mit ein und so hatten wir ein Duell für eine gegenseite neue Bestzeit. Beim letzten Mal hatte ich ihn geschlagen. Aber er war gut trainiert. Insgeheim hatte ich mir ein ziemlich hohes Ziel gesteckt, ich wollte wenn möglich die 1:30 Std. knacken. Dafür war aber wohl das Wetter eher nicht geeignet und es musste alles stimmen an diesem Tag. Es hatte halt wieder mal angenehme knappe 30 Grad zum Start.


Der Kurs war flach, lediglich einmal ging es einen Highway hinauf. Start und Ziel waren am Königspalast und führte an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Startzeit war um 4 Uhr früh, so dass vo diesen allerdings nicht zu viel zu sehen war.

Neben dem rituellen Kohlehydratefressen sowie massiver Bewässerung des Läufers ging es dann zur Startnummernausgabe. Es verlief alles reibungslos und war gut organisiert.



 

Es war also alles gerichtet. Um 10 Uhr ging es dann ins Bett. Der Wecker sollte schon sehr bald um 01:30 Uhr wieder den neuen Tag einläuten. Aber so richtig schlafen kann man vor einem Rennen eh nicht. Vor dem Schlafen gibt es dann noch ein Snickers um den Zuckerspiegel hoch zu halten.


Unmittelbar nach dem Aufstehen und da hab ich mittlerweile auch scho Routine: Zwei Bananen, ein Schokocroissant sowie einen halben Liter Magnesiumwasser. Dann geh ich mit einer Tasse Kaffee zehn Minuten spazieren um den Kreislauf etwas in Schwung zu bringen.

Um 3 Uhr war ich dann am Königspalast angekommen und bin ganz langsam durch die Läufermassen zur Gepäckabgabe gegangen. Nur nicht zu viel und zu schnell bewegen...

Der Königspalast strahlte in vollem Glanz.


Ich traf dann auch gleich Manfred und andere Mitstreiter von unserem Running Club "Bangkok Runners". Jeder hat so seine eigenen Rituale vor dem Start und nach dem die Schuhe geschnürt waren ging es zum gemütlichen Einlaufen. 


Für eine Zielzeit von 1:30 Std war eine Pace von 4:15 min pro Kilometer notwendig. Das war schon ganz schön schnell. Ich wollte mit einer 4:20 loslegen und dann einfach mal sehen wie es sich hochziehen lässt. 15 Minuten vor dem Start gab es dann ein Energygel mit widerlichem Citrusgeschmack.

In freundlicher Thaimarnier haben wir uns dann bis in die zweite Startreihe vorgedrängelt und pünktlich um 4 Uhr ging es raus in die warme Nacht Bangkok´s. Eine spezielle Setlist für die Musik hatte ich dieses Mal nicht. Es war ein wilder Mix aus ACDC und Linkin Park sowie Metallica und Maroon5. Manfred war sehr motiviert und wir forcierten von Anfang und zogen das Tempo hoch. Es ging raus am Sanam Luang vorbei zur ersten Steigung wo es den Highway hinauf ging. 

Die ersten beiden Kilometer waren in 4:06 und 4:08 Minuten absolviert. Es war schnell. Es war schneller als ich eigentlich beginnen wollte. Aber ich blieb dran und lief weiterhin mit Manfred. 
Ich merkte sehr bald, dass dies ein hartes Rennen werden würde. Das Tempo so hochzuhalten ist schon sehr ambitioniert. Die Hitze geht mir ziemich schnell in den Kopf. Meine Beine waren ok, aber 100% wohl fühlte ich mich am Anfang nicht. 
Ich brauche auch immer einige Kilometer bis ich richtig warm bin und ich einen "Flow" habe.

Die Kilometer drei bis sieben waren dann relativ beständig gelaufen in einer Pace von 4:16/4:15/4:11/4:17 und 4:12.



Bislang lag ich im Plan, ich merkte aber dass die Anfangskilometer minimal zu schnell waren. Ich lies Manfed ziehen und "ruhte" mich bei Kilometer 8 mit einer Pace von 4:23 ein wenig aus.
Ein Gel musste herhalten und ich hätte es am liebsten wieder ausgespuckt. Aber ich glaube es hat mir einen Kick gegeben. Kilometer 9 war mit 4:10 wieder hochgedreht aber ich pendelte immer ca. 10 Sekunden zwischen den Kilometern . 

Ich bin dann von dem hohen Tempo etwas runter und wollte beständig aber dennoch flott weiter laufen. Ich hatte mich dann irgendwo zwischen 4:20 und 4:30 eingependelt.
Kilometer 10 und 11 waren dann die langsamsten des Rennens mit Zeiten von 4:27 und 4:30. Dann fand ich aber immer wieder Läufer die vor mir waren und die ich mir dann vorgenommen hatte zu überholen. Das ging ganz gut und ich fühlte mich relativ gut in den Folgekilometern. 



KM 12 - 14 gingen dann beständig in 4:25 über die Bühne und bei Kilometer 15 war ich wieder bei 4:17 min. Ich hab dann auch Manfred wieder gesehen. Ich wusste aber, dass er wohl zu stark war heute. 


Das letzte Gel bei Kilometer 17 in die Birne gehauen. Und es war nicht mehr weit bis ins Ziel. Thaitypisch war es dieses Mal auch nicht möglich die Strecke richtig auszumessen bzw. die Kilometermarker richtig zu setzen. So stimmte die Beschilderung hinten und vorne nicht und mancher Kilometer war schon sehr sehr lang. 



Mit beständigen 4:20 ging es dann bis zur 20 Kilometermarke und ich erreichte den Grand Palace. 
Eine  1:30 sollte es nicht werden, doch zu einer neuen Bestzeit reichte es.



Ich hab noch mal die letzten Körner in der Hitze raus gehauen und verbesserte meine Bestzeit auf der 21,1 KM Marke auf 1:31:20 Std. Leider war der Lauf 400 Meter zu lang was dann letztendlich mit einer 1:32:35 endete. 

Es war ein toller Lauf unter schweren Bedingungen. Ich war noch nie so schnell unterwegs und bin ziemlich platt nach dem Lauf gewesen. Ein paar Fehler hab ich gemacht, aber daraus lernt man. Mit meinem ursprünglichen Rennplan wäre es vielleicht besser gegangen, vielleicht auch nicht. Meine Durchschnittspace lag bei 4:19 Min pro Kilometer. Nicht so schlecht....

Im Teilnehmerfeld von insgesamt 5000 Läufern bin ich insgesamt 33ter geworden. Das macht mich schon ein wenig stolz. 

Glückwunsch an Manfred, er war 30 Sekunden und hat auch eine neue Bestzeit hingelegt. 
Ebenso wie Matthew der mit einer 1:21 Std. insgesamt 5. wurde !!!

Die Folgewoche ist erst mal reduziertes Training und Erholung angesagt bevor es dann aber massiv Richtung KhonKaen Marathon geht. 

In diesem Sinne, eine schöne Vorweihnachtszeit aus dem tropischen Hinterindien

Euer Tehailänder !


Donnerstag, 12. Juni 2014

Phuket Marathon - Run in the Heat



Nach dem Marathon in HongKong ging es am 6. Juni zum nächsten "Volkslauf" in den Süden von Thailand.

Angesagt war der Laguna Phuket Internation Marathon, natürlich über die gesamte Distanz von 42.195 km.

Die Verhältnisse auf Phuket sind eigentlich nicht geeignet einen Langstreckenlauf zu absolvieren. Tropische Temperaturen, selbst zur Startzeit hatte es 30 Grad. Die Luftfeuchtigkeit war ebenfalls enorm und erschwerte die Bedingunen.



Der Kurs führte vom BangTao Beach (Laguna Phuket) nördlich zum Flughafen. Er führte durch Ananas und Kautschukplantagen sowie an Strandabschnitten vorbei. Der Kurs war sehr abwechslungsreich, landschaftlich schön aber und nun kam eine weitere Schwierigkeit, er war sehr hügelig in gewissen Kilometerbereichen. 


 Vor allem die Kilometer 13/14, sowie 23 bis 28 waren sehr hügelig und ständig ging es bergauf und bergab. Dazu nachher aber mehr.






Die Startnummernausgabe am Vortag verlief reibungslos und die Vorbereitung mit Carbloading und trinken, trinken, trinken konnte weiter gehen. Zusätzlich zum täglichen Wasserbedarf, gab es dieses Mal drei Liter extra hinzu. Die Bedingungen sollten extrem hart sein, man rechnet ungefähr mit 4,5 Litern (!) Wasserverlust bei einem Lauf in diesen Bedingungen.



Die Vorbereitungen bis Phuket verliefen gut. Insgesamt 1100 Kilometer sowie einen Marathon sollte ich bis zum Lauf bereits in den Beinen haben. In der letzten Woche vor dem Lauf hätte mich dann einen schwere Magenverstimmung mit Krämpfen fast noch lahm gelegt. Fünf Tage unter Medikamenten und es ging doch noch gut bis zum Start. 


Um 2:30 Uhr klingelte der Wecker und es gab ein leckeres Frühstück mit drei Bananen und zwei Croissants. 

Es war schon kuschelig warm um diese Zeit. Dreissig Grad, 95 Prozent Luftfeuchtigkeit - einfach ein Traum. Es hatte kurz zuvor wohl geregnet, super feucht !!!


Nach dem 10 minütigen Einlaufen war ich schon durch und durch nass geschwitzt.

 

Ich mogelte mich ziemlich nach vorne in den Startbereich, um dem Gewusel aus dem Weg zu gehen.
Pünktlich ging es los, um 4:30 wurden insgesamt 600 Läufer in die noch dunkle Nacht Phukets entlassen.
Ich startete wieder mit Iron Maiden, The Loneliness of the Long distance runner!

Mein Ziel war es in 3:30 Stunden wieder im Zielbereich zu sein. Ich musste also einen Kilometerschnitt von exakt 5 Min laufen.

Los gings.....

1.00 km 5:06 min/km 11.74 km/h 5:38
2.00 km 5:01 min/km 11.93 km/h 11:01
3.00 km 5:00 min/km 11.98 km/h 15:33
4.00 km 4:59 min/km 12.02 km/h 20:20
5.00 km 4:48 min/km 12.48 km/h 25:01
6.00 km 4:57 min/km 12.10 km/h 30:00
7.00 km 4:59 min/km 12.01 km/h 35:27

Die ersten sieben Kilometer verliefen exakt nach Plan .

Die Organisation und Versorgung mit Wasser und Elektrolytgetränken war sehr gut. Alle zwei Kilometer gab es Nachschub.

8.00 km 4:53 min/km 12.25 km/h 40:00
9.00 km 4:49 min/km 12.43 km/h 45:44
10.00 km 5:02 min/km 11.92 km/h 49:55
11.00 km 5:01 min/km 11.93 km/h 55:27
12.00 km 5:15 min/km 11.42 km/h 1:00:53
13.00 km 4:46 min/km 12.58 km/h 1:04:53
14.00 km 4:53 min/km 12.27 km/h 1:10:07
15.00 km 4:56 min/km 12.15 km/h 1:15:29
16.00 km 5:07 min/km 11.72 km/h 1:20:02

Nach 16 Kilometer war ich genau zwei Sekunden über der Sollzeit. Ideal.
Einziges Manko beim Lauf bislang war dieser Stand hier:


Die Dame war nett.
Aber ihre Wassermelonen.

Halleluja, die schmeckten nach Holz!!!
Ich weiss nicht, ob man bei Langstreckenläufen ein anderes Geschmacksgefühl hat, aber die waren einfach widerlich.
So musste halt ein Energiegel herhalten und weiter ging es bis zur Halbmarathonmarke.



17.00 km 4:52 min/km 12.30 km/h 1:24:36
18.00 km 4:50 min/km 12.38 km/h 1:29:56
19.00 km 4:56 min/km 12.16 km/h 1:35:01
20.00 km 4:54 min/km 12.24 km/h 1:39:54
21.00 km 4:52 min/km 12.31 km/h 1:44:12

Ca 40 Sekunden unter der Sollzeit von 1:45 Std. Das passte ideal. Die Hälfte war geschafft und der Marathon traf nun auf den Halbmarathon, was viel Überholen bedeutete. 
Die anstrengende Phase von 23-28 km sollte nun anstehen mit vielen Anstiegen. Die waren allesamt gut zu laufen, aber dennoch zehrt es halt stärker als im Flachen. Ich kam gut durch, der Bergablauf bei KM 27 war extrem gut und bei KM 28 war ich so happy, dass ich die Hügel hinter mir hatte. Ich kühlte mich mit einem Liter Eiswasser an der Wasserstation ab, haute mir ein Gel rein, Linkin Park auf dem MP3 gemixt mit
ACDC und ab ging die Luzy!!!

22.00 km 4:58 min/km 12.08 km/h 1:49:33
23.00 km 4:55 min/km 12.18 km/h 1:54:46
24.00 km 5:04 min/km 11.80 km/h 1:59:15
25.00 km 5:08 min/km 11.68 km/h 2:04:29
26.00 km 5:06 min/km 11.73 km/h 2:09:43
27.00 km 5:00 min/km 11.99 km/h 2:14:55

Es war ähnlich wie in HongKong eine Hürde geschafft zu haben. Dort ging es ja bei KM 32 durch den Tunnel. Hier waren es die Anstiege die geschafft waren. In meinem Glücksgefühl hab ich angezogen und das Tempo verschärft. Im Gegensatz zu HongKong war es dieses Mal ca. 5 KM früher. Fast zu früh, wie sich später raus stellen sollte. 

28.00 km 4:45 min/km 12.61 km/h 2:19:09
29.00 km 4:47 min/km 12.51 km/h 2:24:10
30.00 km 4:40 min/km 12.83 km/h 2:29:09
31.00 km 4:50 min/km 12.37 km/h 2:33:53
32.00 km 4:49 min/km 12.42 km/h 2:38:30

Bei Kilometer 32 hatte ich insgesamt 90 Sekunden auf meine Sollzeit gut gemacht. Ich war also mit einem Polster versehen. Es waren noch zehn Kilometer. Die Hitze zehrte an mir. 


Es sollte härter werden. Ziemlich hart. Ab Kilometer 34 spürte ich meinen Fehler. Ich hatte zu früh das Tempo hoch gezogen. Ich pendelte mich wieder bei meinen 5 Minuten ein. Aber es tat weh. 

Je länger das Rennen dauerte, desto klarer wurde mir, das es knapp wird. Ich wollte unbedingt 3:30 laufen. Aber es war schwer meine Pace zu halten. Ich pendelte ziemlich auf und ab. Musik war am Ohr, aber ich weiss nicht, was ich zu diesem Zeitpunkt gehört habe. 

33.00 km 5:16 min/km 11.37 km/h 2:44:05
34.00 km 4:58 min/km 12.05 km/h 2:49:16
35.00 km 5:07 min/km 11.69 km/h 2:54:32
36.00 km 5:18 min/km 11.31 km/h 2:59:02
37.00 km 5:27 min/km 10.99 km/h 3:04:29
38.00 km 5:19 min/km 11.27 km/h 3:10:57
39.00 km 5:11 min/km 11.55 km/h 3:15:30
40.00 km 5:25 min/km 11.08 km/h 3:20:55
41.00 km 5:11 min/km 11.56 km/h 3:26:07

Nach dem steilen Anstieg bei Kilometer 37 ging es auf die letzten 5 Kilometer. 

Bei Kilometer 41 war ich nicht mehr der Frischeste und es ging hinein in den Zielbereich. 







Am Ende stand dann eine 3:30:34 STD auf der Uhr. 

Ich war ziemlich auf Temperatur nach dem Zieleinlauf und wurde von einem Streckenposten erstmal zwei Minuten mit eisalten Schwämmen herunter gekühlt. Bin zu diesem Zeitpunkt wohl etwas planlos rumgelaufen und sie hat mich aber sofort gesehen mich nicht mehr weg gelassen ohne mich ständig mit Wasser zu beschütten. 







Das war also der zweite Marathon in diesem Jahr. 
Von der Anstrengung war er höher als der in HongKong. Phuket gilt als einer der schwersten Straßenmarathons weltweit. 

Mit meiner Zeit hab ich insgesamt den 12. Platz von allen 600 Teilnehmern belegt!


Die weiteren Planungen sehen jetzt erstmal Erholung und Heimaturlaub in Deutschland vor. 
Der nächste Marathon ist in Planung und findet wohl am 26.01.2015 in KhonKaen / Thailand statt. 
Idealer Vorbereitungslauf für den Phuket Marathon 2015 am 7. Juni !!!

Viele Grüße aus Hinterindien, 

Und so ein Bier, nach sechs Wochen Abstinenz, ein Traum!!!